Erfolgreiche Gespräche zur Mobilfunkversorgung in Rheine
Bei der Mobilfunkversorgung in Rheine tut sich was: Alle drei Anbieter planen für die kommenden Monate Investitionen am Standort Rheine in die eigene Infrastruktur. Das teilten Mitarbeiter der Deutschen Telekom, Vodafone und Telefónica im Rahmen von Gesprächen unter Federführung der EWG und Vertretern der Stadtverwaltung mit. „Eine zeitgemäße Mobilfunkversorgung wird immer wichtiger, das wurde uns von den ortsansässigen Unternehmen im Rahmen einer Befragung bestätigt. Gleichzeitig wird hier noch Luft nach oben gesehen. Vom angekündigten Ausbau werden sowohl die Unternehmen als auch die Bürgerinnen und Bürger profitieren“, freut sich Bürgermeister Dr. Peter Lüttmann über das Engagement der Anbieter.
Die geplanten Investitionen umfassen sowohl die Errichtung neuer Mobilfunkstandorte als auch die Erweiterung bestehender Anlagen. Die Erweiterung bestehender Anlagen bezieht sich dabei insbesondere auf die Ergänzung der LTE-Technik bzw. des 5G-Standards. Im Ergebnis werden bestehende Anlagen somit leistungsfähiger und die Mobilfunkversorgung damit besser.
Erforderlich wird der Ausbau auch aufgrund einer gesteigerten Mobilfunknutzung. „Der mobile Datenverkehr in Rheine wächst rasant – mit einer jährlichen Steigerungsrate von aktuell rund 30 Prozent“, erläuterte Peter Lumma von Vodafone. Bereits heute seien die 15 Mobilfunkstationen allesamt auch mit LTE-Antennen ausgestattet. Bis Mitte 2023 werde Vodafone noch vier weitere Stationen zu 5G-Standorten aufwerten. Zudem werde ein bestehender LTE-Standort mit zusätzlichen LTE-Antennen ausgestattet. Mittelfristiges Ziel sei es, möglichst die gesamte Bevölkerung (also alle besiedelten Gebiete) an das 5G-Netz anzubinden.
o2 Telefónica investiere kontinuierlich auch in Rheine und habe aktuell konkrete Ausbaustandorte ins Auge gefasst, erläuterte Ralph Bergmeier: „Mit unserem gut ausgebauten 2G/GSM, 4G/LTE und 5G-Netz in Rheine können unsere Kundinnen und Kunden bereits heute jederzeit mobil telefonieren und ihre digitalen Anwendungen nutzen. Mit dem weiteren Ausbau schließen wir die letzten Versorgungslücken und sorgen für ein noch leistungsfähigeres Netz“, kündigte er zusätzliche Telefónica -Standorte in Rheine an.
Die umfangreichsten Ausbauplanungen kündigte die Deutsche Telekom an: „Die Telekom plant eine hohe einstellige Zahl an neuen Standorten. Hinzu kommt bei jedem Standort in den nächsten 2-3 Jahren kapazitive Erweiterungen, soweit dies technisch am Standort umgesetzt werden kann“, erläuterte Frank Weinbrenner.
Den Gesprächen mit den Anbietern vorausgegangen war eine Mobilfunkmessung, die die STF Gruppe auf Initiative der EWG – Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft für Rheine mbH im Herbst 2021 durchgeführt hatte. Im Rahmen des Pilotprojektes konnten mit Unterstützung der Technischen Betriebe Rheine und dem Geodatenmanagement der Stadt erstmals eigene Daten zur Versorgungslage erhoben werden. „Uns war wichtig, zunächst einen Überblick zur aktuellen Versorgung zu bekommen. Das ist mit der durchgeführten Messung sehr gut gelungen“, zeigt sich EWG-Geschäftsführer Ingo Niehaus, der auch die Ausbauplanungen der Anbieter begrüßt, sehr zufrieden mit den erzielten Ergebnissen.
Bei einigen „schlecht“ versorgten Bereichen wurde eine gesonderte Analyse durchgeführt. Dabei stellte sich heraus, dass die Gründe für eine schlechtere Versorgung vielfältig sein können. So entstehen durch Waldbereiche oder massive Gebäude sogenannte Funkschatten, da aufgrund der Hindernisse die Funkwellen nicht durchkommen bzw. abgeschirmt werden. Diese Funkschatten können dann in der Regel nur durch unverhältnismäßig hohen Aufwand behoben werden. Diese Funkschatten konnten durch die Mobilfunkmessung offengelegt werden.
Der Mehrwert der erhobenen Daten zeigte sich nach Einschätzung von Projektleiter André Reinke auch in den Gesprächen mit den drei Anbietern. „Die Ergebnisse der Messung wurden grundsätzlich bestätigt. Gleichzeitig gab es gewisse anbieterspezifische Abweichungen, die im Rahmen der Gespräche diskutiert werden konnten. Ohne eigene Daten wäre ein Austausch mit den Anbietern in dieser Tiefe nicht möglich gewesen.“ Zudem habe sich auch das technische Verständnis in Bezug auf die Mobilfunkversorgung durch die Messungen im Stadtkonzern verbessert.
So verwundert es nicht, dass die Mobilfunkmessung zu gegebener Zeit wiederholt werden soll, um ein Update zur Versorgungslage zu bekommen. Gerade in Bezug auf die geplanten Ausbauinvestitionen werde man mit den Anbietern im Austausch bleiben und stehe parallel in Kontakt mit der WESt mbH (Wirtschaftsförderung des Kreises Steinfurt), wie Reinke ausführt. Auch dort seien Mobilfunkmessungen für das Kreisgebiet geplant, so dass eine abgestimmte Vorgehensweise Doppelarbeiten vermeiden könne.
Diskutiert wurde im Rahmen der Gespräche mit den Anbietern auch die Bearbeitung von Anfragen für neue Mobilfunkstandorte. So dauere es aufgrund der Vielfältigkeit der zu klärenden Sachverhalte teilweise bis zu zwei Jahre von der ersten Anfrage bis zur Inbetriebnahme. Gleichzeitig machten die Anbieter anhand von Best-Practice-Beispielen aus anderen Kommunen deutlich, wie der von den Beteiligten angestrebte Mobilfunkausbau beschleunigt werden kann. Die Anregungen wurden durch EWG und Stadtverwaltung mit Interesse aufgenommen und werden nun im Hinblick auf eine mögliche Umsetzung vor Ort geprüft.
Die Pressemitteilung als PDF-Download
Kontakt:
EWG für Rheine mbH
André Reinke
Heiliggeistplatz 2
48431 Rheine
+49 5971 80066-50