Kooperationsprojekt von Grundschulen, Berufskolleg und EWG findet bundesweites Interesse
Vor genau einem Jahr ging für die 14 Grundschulen in Rheine der Eintritt in die digitale Welt mit der Programmierung von LEGO®WeDo-Robotern flächendeckend an den Start. Für die vierten Klassen der Grundschulen wurden durch finanzielle Unterstützung von Unternehmen aus Rheine und dem Rotary-Club haptische Erfahrungen mit den Lernrobotern und den zugehörigen iPads möglich. Und dies tatsächlich für alle Schüler*Innen im verpflichtenden Sachunterricht im Vormittagsbereich. Grundschullehrer*Innen sind in Deutschland durchschnittlich 45 Jahre alt und nicht alle sind in digitalen Themen ausgebildet. Diese Lücke schließen im LEGO®-WeDo Projekt die angehenden Informationstechnischen Assistenten (ITAS) des Berufskollegs, die im vergangenen Jahr für einen reibungslosen Start durch ihren Einsatz in den Grundschulen sorgten. Mittlerweile sind Grundschullehrer*Innen immer besser im Thema und werden nach und nach durch die ITAS in die Welt der digitalen Robotik mitgenommen. Neuerdings steht ein Online-Ausleihsystem zur Verfügung: Über den Link www.lernwerkstatt40.de/ausleihe kann sowohl der Buchungskalender eingesehen als auch eine Ausleihe der Roboter-Sets vorgenommen werden.
Der Nachwuchsmangel im Elektronik- und IT-Bereich verschärft sich. Die frühe Förderung und das Wecken von Interesse auch der Grundschüler nimmt für die Wirtschaft einen immer breiteren Raum ein. Unternehmen vergeben Technikpreise, und bringen sich mit eigenen MINT-Mitmachaktionen für junge Schüler*Innen ins Gedächtnis. Das dies im Rahmen einer so früh greifenden Förderung für die Festigung späteren Interesses auch durch eine Wirtschaftsförderung koordiniert und begleitet werden kann, ist nicht nur für Rheine, sondern auch bundesweit Neuland. Grund genug für den Städte- und Gemeindebund die EWG zum Forum der deutschen Wirtschaftsförderer nach Berlin einzuladen, um das Projekt ‚LEGO®WeDo-Roboter für den Sachunterricht – Ein Thema für die Wirtschaftsförderung‘ den interessierten Wirtschaftsförderern aus ganz Deutschland vorzustellen. In zwei Workshops war das Projekt aus Rheine ein viel beachtetes Praxisbeispiel einer gelungenen und auf andere Städte übertragbaren Initiative von Unternehmen und Schulen.
Was wäre ein Projekt ohne nachhaltiges Sponsorenengagement? Bereits vor einem Jahr engagierte sich die Rotary-Stiftung Rheine für das Projekt und finanzierte eine Grundausstattung. Die Stiftung identifizierte sich von Beginn an mit dem LEGO-Projekt und verfolgte die positive Entwicklung mit großem Interesse. Nun, nach einem Jahr Gebrauch, benötigen die LEGO®WeDo-Einheiten erste Ersatzteile und Ergänzungen. Erneut zeigte sich die Rotary-Stiftung offen für eine Unterstützung, ermöglichte die erforderlichen Ersatzbeschaffungen und trug so zu einer Fortsetzung des Projektes bei.
Thomas Prochmann übereichte in seiner Funktion als Vorstand der Rotary-Stiftung den Spendenscheck und nahm das neu erworbene Material in Augenschein.
Die Koordinatoren des Projektes Torsten Strecke (Berufskolleg Rheine), Beatrix Meier (Sprecherin der Grundschulleiter in Rheine) und Anne Muldbücker (EWG) möchten dem Projekt im kommenden Jahr Zeit für eine weitere Festigung und Verselbständigung geben. Im nächsten Herbst sollen für 2021 Projekterweiterungen mit Unternehmen und Schulen diskutiert werden. Einen besonderen Raum soll dabei die frühe Mädchenförderung einnehmen. Über weitere Formate und Konzepte wird im nächsten Jahr beraten.