Etwa ein Viertel aller Auszubildenden bricht eine Ausbildung vorzeitig ab, sagt die Statistik. Das zeigt, wie wichtig es für Jugendliche ist, rechtzeitig den für sie richtigen Ausbildungsberuf zu finden. Die Gelegenheit dazu bietet wieder die 19. Ausbildungsmesse, die gestern in der Stadthalle eröffnet wurde.
Im direkten Kontakt mit den fast 200 hier vertretenen Unternehmen oder Schulen lassen sich wichtige Fragen schnell klären: Ist der Beruf für mich geeignet? Bringe ich die notwendigen Voraussetzungen mit? Welche Entwicklungsmöglichkeiten oder Verdienstmöglichkeiten bietet mir der Beruf? Sagt mit die Unternehmenskultur des ins Auge gefassten Betriebes überhaupt zu? Unternehmen und Betriebe haben ihrerseits die Möglichkeit, den potenziellen Auszubildenden ein wenig auf den Zahn zu fühlen, zum Beispiel mit Fragebögen ihr Wissen zu testen.
Bereits seit dem Jahr 2000 findet die Messe in der Stadthalle Rheine statt. Aus den ersten Anfängen ist mittlerweile eine sehr erfolgreiche Börse geworden. Die Stadthalle mit ihren 1000 Quadratmetern Ausstellungsfläche reicht schon längst nicht mehr. Deshalb wurde in diesem Jahr wieder ein großes Zelt mit 350 Quadratmetern Ausstellungsfläche daneben aufgebaut.
Gestern 15.15 Uhr: Seit einer Viertelstunde hat die Ausbildungsmesse geöffnet und schon herrscht hier drangvolle Enge. Vertreter der EWG, der Ratsfraktionen und der Verwaltung machten unter Leitung des stellvertretenden Bürgermeisters Udo Bonk einen ersten Rundgang durch die Stadthalle und das angrenzende Zelt. Dabei nahmen sie sich viel Zeit, um mit einigen Ausstellern ins Gespräch zu kommen. Unter anderem ließen sie sich von Bluesolution, Bäumker-Batavus, Modine, Timmer, den Kaufmännischen Schulen und der Josef-Pieper Schule Produkte und Dienstleistungen schildern. Dabei erfuhren sie auch, wo den Unternehmen der Schuh drückt.
Manfred Janssen, Leiter der EWG Rheine, wies bei einer einleitenden Ansprache darauf hin, dass viele Unternehmen heute bei der Suche nach geeigneten Auszubildenden zunehmend Probleme hätten, besonders im technisch-gewerblichen Bereich. Er wies dabei auf die Bedeutung der vor fünf Jahren ins Leben gerufene Kooperation mit dem Berufskolleg Rheine hin.
Udo Bonk dankte der EWG sehr herzlich für die Organisation dieser 19. Auszubildendenmesse. Diese Form sei besonders geeignet, Auszubildende und Unternehmen zusammenzubringen. Er könne sich dieses Urteil erlauben, er habe fast jede der 19 Ausbildungsmessen besucht, sagte Bonk.
Obwohl gerade in den letzten Jahren viele neue Berufsbilder entstanden sind, vor allem im IT-Bereich, hat sich an den typischen Rollenbildern noch nicht viel geändert. „Mädchen, die Kfz-Mechatroniker werden wollen, sind nach wie vor sehr selten“, scherzte Anne Muldbücker von der EWG.
Fakten zur Messe
Auf der 19. Ausbildungsmesse werden 200 Berufsausbildungen und duale Studiengänge vorgestellt. Auch im Angebot: Hochschulstudiengänge, Studienberatung, Schulausbildungen, Praktika, Freiwilligendienste. Die Ausbildungsmesse richtet sich in erster Linie an Absolventen allgemeinbildender Schulen sowie Berufskollegs. Den Schwerpunkt bilden Berufsausbildungen im dualen System. Vertreten sind fast 100 Aussteller, davon 59 aus Rheine. Damit ist die Messe wieder ausgebucht. Wer gestern keine Zeit hatte, hat am heutigen Freitag von neun bis 13 Uhr noch einmal Gelegenheit, zu kommen. Wer für den Ausbildungsbeginn 1. August 2018 noch eine last-minute-Ausbildungsstelle sucht, kann sich im Eingangsbereich der Stadthalle oder auf der Homepage informieren.
Quelle: www.mv-online.de